Hier finden Sie ein kleines Beispiel meiner vielfältigen Arbeit:
Ab 2011 fand Lilli, ca. 9 Jahre alt, mit Hilfe einer Tierschutzorganisation ein gutes Zuhause bei einer Familie in Castrop - Rauxel.
Sie ist vermutlich eine Mischung aus einem Deutschen Schäferhund und einem Husky. Lilli verbrachte ihr bisheriges Leben in Italien, augenscheinlich als Straßenhund. Welche Erfahrungen sie dort
gemacht hat, wird ihr Geheimnis bleiben, aber gut können diese keinesfalls sein! Dies zeigte sich in ihrer großen Sensibilität, ihrer Schreckhaftigkeit, ihrem Misstrauen jedem Menschen gegenüber,
Ablehnung sich berühren zu lassen, Abneigung gegenüber fast allen Hunden, Panik bei Bedrängung (von Vier-und Zweibeinern), Stereotypen im Haus und im Garten (ständiges hin -und her rennen wie bei
Tieren welche im Käfigen leben), große Angst vor Autos, usw. .
Sie erinnerte mich an Autisten, welche sich in ihrer eigenen Welt leben, auf jeden Fall konnte man sie als traumatisiert bezeichnen.
Ihre neue Familie gab / gibt sich viel Mühe mit Lilli, welches viel Anerkennung verdient. Sie wandten sich an mich nicht nur um allgemeine Dinge (wie auch Unsauberkeit, Treppen steigen,
Panikmomente) in den Griff zu bekommen, sondern auch und insbesondere mit dem Wunsch mit Lilli erst einmal Autofahren zu können, alleine schon um einen Tierarzt (ohne stundenlange Wanderungen) zu
erreichen und sie besser in den Alltag integrieren zu können. Lilli wich zwar Mensch und Tier eher aus, aber wenn sie in Panik verfiel, weil sie sich bedrängt fühlte, so auch bei einem Versuch
sie in die Nähe eines Autos zu bringen, hätte sie um sich gebissen.
Gemeinsam und Woche für Woche, bauten wir das Vertrauen auf, welches ihre Familie schon in der kurzen Zeit aufgebaut hatte, gewöhnten sie an den Klicker (und an Leckerbissen, welche sie zuvor
auch vor lauter Stress nicht annehmen wollte).
Stück für Stück wurde entschieden in welchen Bereichen man extrem geduldig mit ihr sein musste und was man ihr durchaus schon zumuten konnte.
So wurde sie so oft es ging am Auto / aus dem Auto heraus gefüttert, wobei sie anfangs deutlich ihre Angst zeigte, bis hin zu panikartigem Aufbäumen!
Mit viel Fingerspitzengefühl schauten wir immer wieder ob und was man fordern konnte und was sie einfach überforderte und das konnte sekundenschnell gehen.
Diese mühselige, lange Arbeit führte aber zum Erfolg. Aus Lilli wurde (auch optisch!) ein ganz anderer Hund.
Lange Zeit trottete sie Draußen nur neben ihren neuen Besitzern her, rannte im Garten und im Haus täglich stupide ihre Bahnen (wenn man sie nicht unterbrach stundenlang), suchte von sich aus
keinen / kaum Kontakt zu Menschen.
Nun sieht es so aus: Lilli hat aufgehört ihre Bahnen zu rennen, sucht immer wieder den Kontakt zu (ihren) Menschen, sucht den Blickkontakt, ist nicht mehr unsauber, ist oft albern und beginnt ein
kleines Spiel, kommt freudig wenn man sie gerufen wird, geht fröhlich mit Frauchen joggen, lässt (im Gegensatz zu früher) Mitspazierer hinter sich laufen und bleibt nicht vorsichtshalber hinter
ihnen, bekommt hauptsächlich gesundes reines Fleisch (vorher nahm sie ausschließlich Trockenfutter), wedelt fast während eines gesamten Spaziergangs munter vor sich hin (anstatt die Rute
einzuklemmen), usw., aber das Allerschönste: Sie springt problemlos und freudig in Autos und nicht nur das, sie kann darin (auch während der Fahrt) auch sofort völlig entspannen!
Ich freue mich so sehr mit! Mein großes Kompliment auch noch mal an ihre Besitzer, Eure Mühen haben sich ausgezahlt, ihr könnt stolz auf Euch sein!
VORHER
Angst schon vor der Nähe eines Autos, dieses konnte sich bis
zu Panik steigern
NACHHER
Lilli springt ins Auto und kann dort
sogar auch entspannen :-)